Ein eher untypischer Preisträger wurde 2013 von der Jury des Kulinarischen Verdienstpreises der Bruderschaft der Poire à Botzi ausgezeichnet. Nach Gastronomen (Pierrot Ayer in Freiburg und die Brüder René und Nicolas Ducret in Düdingen) in den ersten beiden Ausgaben, einem Bäcker-Konditor-Confiseur (Didier Ecoffey in Romont) bei der dritten und einem Meisterlandwirt (Dominique Savary in Sâles) bei der vierten, geht der Preis dieses Jahr an den Betreiber eines kulinarischen Blogs, Claude-Olivier Marti aus Freiburg. Er wird für seinen besonders verdienstvollen Einsatz zur Aufwertung der Poire à Botzi und ihrer verarbeiteten Produkte geehrt.
In seinem Blog – 1001recettes.blogspot.ch – zeigt Claude-Olivier Marti, der zwar keinem gastronomischen Beruf nachgeht, aber einen Doktortitel in Molekularbiologie besitzt und für ein großes medizinisches Labor arbeitet, seine große Leidenschaft für die Gastronomie im Allgemeinen und für regionale Produkte im Besonderen. Der Botzi-Birne widmet er dort viel Raum – nicht durch langatmige Ausführungen, sondern durch kreative, selbst getestete Rezepte, die die Jury überzeugt haben. Dazu zählt ein Dessert aus vier „kleinen Köstlichkeiten“, wie der Autor sie nennt: eine Botzi-Birne im Engelshaar-Nest, eine Botzi-Birne im Kokos-Schokoladenmantel, ein Botzi-Birnen-Millefeuille mit Samos-Crème,sowie ein Vanilleeis mit Botzi-Birnen-Birnendicksaft. Diese Rezepte sind abrufbar unter:
http://1001recettes.blogspot.ch/2006/09/une-histoire-fribourgeoise.html
Darüber hinaus bietet sein Blog weitere Spezialitäten wie: ein 100 % Freiburger Poire à Botzi Chutney
(http://1001recettes.blogspot.ch/2011/10/deux-chutney-aux-parfums-dautomne.html), eine lauwarme Entenleber mit ländlichem Fruchtchutney und Botzi-Birne (http://1001recettes.blogspot.ch/2009/10/peut-etre-le-meilleur-foie-gras-que-tu.html), sowie ein Eis mit Birnendicksaft und Botzi-Birne (http://1001recettes.blogspot.ch/2009/05/un-tresor-culinaire-dicique-cest-bon.html). Claude-Olivier Marti hat jedoch noch viele weitere Talente: Unter anderem ist er Autor eines kulinarischen E-Books namens „O’cha“, in dem er asiatische Rezepte präsentiert.
Die Rezepte von Claude-Olivier Marti entsprechen in vollem Umfang der Zielsetzung der Bruderschaft der Poire à Botzi, nämlich die Verwendung dieser wunderbaren Frucht in all ihren Formen zu fördern. Denn ausserhalb der Bénichon-Zeit und der Wildsaison ist die Botzi-Birne auf Tellern eher selten anzutreffen. Es sei daran erinnert, dass die Poire à Botzi AOP (seit diesem Jahr ersetzt sie die bisherige AOC) strengen Qualitätskriterien unterliegt und sich hervorragend für die Konservierung eignet – deren Techniken heute bestens bekannt und beherrscht sind. Mögen sich Gastronomen ein Beispiel an Claude-Olivier Marti nehmen, einem wahren Connaisseur im besten Sinne des Wortes, und die Poire à Botzi häufiger in ihre Menüs integrieren – von der Vorspeise bis zum Dessert!
Lentigny, 13. September 2013